Investitionen im Quartier auslösen

Die privaten Immobilienbesitzerinnen und Immobilienbesitzer in Bestandsquartieren haben oftmals größere Handlungsmöglichkeiten für die energetische Erneuerung als die Kommune selbst.

Es muss daher gelingen, diese Zielgruppe zu Investitionen in die eigenen Gebäude zu motivieren. Die Bürgerbeteiligung in der Konzeptphase reicht dazu allein nicht aus, sondern kann im ersten Schritt nur für das Thema sensibilisieren. Partnerinnen und Partner sowie Multiplikatorinnen und Multiplikatoren vor Ort zu gewinnen muss Ziel einer vorbereitenden Kampagne sein. Für die Umsetzung einer Kampagne müssen die Kommune und das Sanierungsmanagement zum einen passgenaue Angebote der Beratung, Förderung und Unterstützung vorweisen, zum anderen diese auch aktiv und zielgruppengerecht kommunizieren, um vor Ort zur Inanspruchnahme zu überzeugen. Die Wünsche der Bewohnerinnen und Bewohner für ihre eigene Immobilie reichen dabei von Wohnwertsteigerung und Verschönerung über Werterhalt bis hin zu Sicherheit und Barrierefreiheit im Alter. Energieeffizienz und Klimaschutz werden meist nur mitgedacht, sollten jedoch vielmehr als vorrangiges Ziel von Sanierung wahrgenommen werden. Erfolgreiche Kampagnen und Beratungsangebote müssen alle Wünsche und Ziele berücksichtigen. Dazu gehört auch der offene Blick auf Gegenargumente und Kritik an der energetischen Erneuerung von Quartieren und Gebäuden. Im Folgenden werden Rahmenbedingungen und Arbeitsschritte für erfolgreiche Kampagnen im Quartier skizziert.

Individuelle Ansprachestrategien im Quartier – Arbeitsschritte

Für eine zielgenaue Ansprache und Maßnahmenplanung sind die folgenden Arbeitsschritte erforderlich. Diese müssen je nach Ziel fürs und Rahmenbedingung im Quartier individuell präzisiert werden. Relevanter erster Schritt ist es, die individuellen Rahmenbedingungen zu klären: Wie stellen sich die Altersstruktur und die Milieus im betreffenden Quartier dar? Welche Herausforderungen, Themen und Probleme lassen sich bereits auf den ersten Blick identifizieren? Zielführend ist das frühzeitige Gespräch mit Fachleuten aus Verwaltung und Kommunalpolitik, die eine erste Einschätzung über die Ausgangslage im Quartier vermitteln können. Weitere Arbeitsschritte sind im Folgenden dargestellt.

Zielgruppengerecht formulieren, Einfamilienhaus im Kreis Coesfeld. Foto: Schmidt-Domine. © Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen NRW.

Zielgruppengerecht formulieren, Einfamilienhaus im Kreis Coesfeld. Foto: Schmidt-Domine. © Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen.

Kommunikationshemmnisse im Quartier

Vier zentrale Gründe, die den Vorteil einer möglichst frühen Individualisierung der Ansprache aufzeigen, sind im Folgenden beschrieben. Globales Ziel ist die Vermeidung von Falschannahmen in Bezug auf die Zielgruppen im Quartier, die sich mit zunehmender Konkretisierung der Ansprache überwinden lassen.. Beraterinnen und Berater im Quartier sollten sich auf diese Kommunikationshemmnisse frühzeitig einstellen – das folgende Kapitel gibt Hinweise für einen erfolgreichen Dialog.

Kommunikationsstrategien erweitern und Hemmnisse überwinden. © Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen NRW.

Kommunikationsstrategien erweitern und Hemmnisse überwinden. © Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen.

Medien und Bausteine für Beratung und Kommunikation

Im Folgenden sind visuelle Beispiele für gelungene Beratungs- und Kommunikationsmedien zum Download sowie editierbare Muster für kommunale Anschreiben zum Erstkontakt bereitgestellt. Diese sollen einen ersten Einstieg in die Kampagnenplanung bieten, ersetzen jedoch nicht die zielgruppen- und quartiersspezifische Erarbeitung von individuellen Medien, welche passgenau auf das jeweilige Quartier und dessen Fragestellungen zugeschnitten sind.